Donnerstag, 18. September 2014

Mein Hirn ist gemein

An manchen Tagen würde ich standrechtlich erschossen werden, würde ich die Kommentare, die mein Hirn absondert, aussprechen.
Glücklicherweise kann ich auch manchmal meine Klappe halten, wobei mir das an solchen Tagen besonders schwer fällt.
An besagten Tagen muss aber schon einiges schief gelaufen sein... denn mein Hirn ist nicht immer gehässig und gemein.

Handy vergessen... obwohl ich, laut Aussage meiner Freunde, mit diesem Ding verheiratet bin.
Der Kaffeedealer meines Vertrauens eröffnet mir, dass die Kaffeemaschine kaputt ist. Ich muss also die wässrige Plörre trinken, die es am Bahnhof gibt... und fast wünsche ich mir, ich hätte einfach auf Kaffee verzichtet.
"Käse ist aus" ist nach 15 Minuten Wartezeit die Antwort der Frühstücksfee, die mir heute eher wie eine Hexe erscheint. Ich will doch nur frühstücken. Ich will ein schnödes Brötchen mit Käse.
"Mett, Schinken, Salami?" fragt die Hexenfee. Ich lächle und gehe. Ich will mein Handy, einen Kaffee, der diese Bezeichnung verdient hat, eine Schrippe mit Käse, wobei mir egal ist, ob dieser analog oder digital ist. Hauptsache fleischlos.
Und außerdem will ich, dass die Menschen um mich herum endlich mit den dämlichen Fragen aufhören, die sie ständig in den Raum werfen. Mein Hirn wird nämlich schon wieder gemein. Ich habe kein Handy, kein Kaffee und schon gar kein Brötchen mit analog-digitalem Käse. Um mich herum lassen die dämlichen Fragen, falschen Antworten, unsinnige Erklärungen und nervige Menschen einfach nicht nach... und mein gemeines Gehirn auch nicht. Das beschäftigt sich gerade mit der Frage, warum nicht mindestens 50% der Menschen in diesem Raum mit ständig vor Schmerz aufschreien. Wahrscheinlich weil sie dann keine bescheuerten Fragen mehr stellen könnten... und dann gäbe es auch keinen Grund mehr für anhaltende Schmerzensschreie, erklärt mir mein Gehirn, wünscht den Menschen, die hier mit mir sitzen, trotzdem gelegentliche Stromschläge, einfach weil es lustig wäre.
Ich hätte gerne ein freundliches Gehirn. Dafür bräuchte ich jetzt aber mein Handy, einen Kaffee, ne halbe Schrippe mit Käse, der sowohl analog, digital, oder auch einfach nur normal sein darf.

Dienstag, 16. September 2014

warten....

Ich sitze im Auto und warte auf meinen Freund.
Ich warte oft, weil ich meistens zu früh dran bin.
Ich bin nicht gerne zu spät. 
Warten stört mich nicht.
Ich warte gerne, weil ich dann Zeit für mich habe, die ich oft ohne mich verbringe.
Eigentlich befindet sich immer ein Buch in meiner Handtasche, weil ich Wartezeiten lieber lesend als wartend verbringe, fernab von meiner eigenen Realität, im Leben eines Anderen.
Ich halte das Buch in meinen Händen.
Meine Augen folgen den Buchstaben, saugen die Worte auf.
Tief vergraben zwischen Zeilen, Seiten und Geschehen schwimmt mein Gehirn auf einer entspannten Reise, die der Autor für mich erdacht hat.
Und Ich lasse mich treiben, kann mich kaum noch daran erinnern, dass ich in einem Auto sitze und warte.
Worauf eigentlich?